Der Kampf der Engel

Es ist für uns Menschen schwer, über die heiligen Engel zu sprechen – ganz besonders in dieser modernen Zeit. Denn die modernen Menschen haben keinen rechten Sinn mehr für die Welt der heiligen Engel, ist ihnen doch die Welt des Geistes vollkommen fremd geworden. Das gilt letztlich in gewissem Sinne auch für jeden von uns, denn auch wir sind moderne Menschen und müssen uns deshalb mühsam die Welt des Geistes zurückerobern.

Diese Tatsache erkennt man leicht, wenn es um unseren heiligen Glauben geht, d.h. konkreter gesprochen: um den Verteidigungskampf, den wir unserem heiligen Glauben schulden. Die meisten sog. Traditionalisten sind wie die Modernisten geistige Pazifisten geworden. Es liegt ihnen wenig, wenn nicht so gar nichts mehr daran, ihren heiligen Glauben fest, bestimmt und klar zu verteidigen. Es fehlt ihnen der entsprechende, mit dem übernatürlichen Glauben wesensnotwendig verbundene Glaubensernst. Da kann es womöglich eine Hilfe sein, auf das Vorbild des heiligen Erzengels Michael zu achten und von ihm zu lernen. Er ist schließlich ein himmlischer Krieger, ein Held Gottes, höchster Feldherr der himmlischen Heerscharen.

Ein Krieg im Himmel

Aber wie sieht eigentlich ein Krieg im Himmel aus, wo es dort doch gar keine Waffen im Sinne unserer irdischen Welt gibt? Im Himmel kämpft man nicht mit Gewehren, Panzern, Flugzeugen oder Schiffen. Wie hat der hl. Erzengel Michael den Kampf gegen Luzifer geführt, der uns in der Geheimen Offenbarung des hl. Apostel Johannes im 12. Kapitel Vers 7-9 ganz kurz so beschrieben wird: „Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel, und sie siegten nicht und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel. Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahingeworfen.“

Wenn wir damals im Himmel dabei gewesen wären, was hätten wir dann von diesem gewaltigen Kampf sehen können? Nun, wir hätten nichts sehen können, denn die Waffen, mit denen man im Himmel kämpft, sind geistig. Es handelt sich im Wesentlichen um Gedanken, Gedanken, die aufeinanderprallen. Haben Sie das schon einmal erlebt, wenn Gedanken aufeinanderprallen? Man nennt das Streit. Der moderne Mensch hat in seinem Pazifismus eine Maxime: Man soll nicht streiten. Man muß immer friedlich bleiben. Wobei diese Maxime auch nur solange gilt, als es nicht um Öl oder Geld geht.

Aber ist das wahr? Wenn es um die göttliche Wahrheit geht, kann man dann einfach friedlich bleiben? Oder muß man sodann nicht sogar mit aller Kraft für die Wahrheit streiten und sie mit den Waffen des Geistes verteidigen? Hat denn etwa der heilige Erzengel Michael zu Luzifer gesagt: „Also Luzifer, streiten wir doch nicht. Das ist doch gar nicht wert, sich zu streiten. Du hast recht und ich habe auch recht, jeder hat halt seine Meinung. Beenden wir darum unseren Streit und vertragen wir uns wieder.“ Können sie sich vorstellen, daß der heilige Erzengel Michael so gesprochen hat? Seltsamerweise reden inzwischen viele Traditionalisten so. Das ist doch auffallend, oder etwa nicht? Was meinen Sie also, wie hat denn Luzifer seinen Krieg geführt? Und wie hat der hl. Erzengel Michael die göttliche Wahrheit verteidigt?

Luzifer hat sicher nicht von Anfang an ganz offen gekämpft, denn sonst hätte man seine Absichten sofort durchschaut und er hätte keinen Erfolg gehabt. Zudem muß man immer bedenken, daß er recht überzeugend auf die anderen Engel gewirkt haben muß, denn immerhin hat er ein Drittel der Engel auf seine Seite gezogen. Und ein Drittel der Engel, das sind ganz schön viele. Stellen wir uns diesen Kampf im Himmel nicht viel zu primitiv vor? Ein paar Worte des hl. Erzengels Michael – der Teufel wird schnell in die Hölle gestürzt und dann ist auch schon alles vorbei und wieder alles gut.

Luzifers Krieg gegen Gott und das geistige Ringen der guten Engel um die Wahrheit

Es ist durchaus der Mühe wert, sich darüber Gedanken zu machen: Wie beginnt und führt Luzifer seinen Krieg gegen Gott im Himmel? Es ist eine wertvolle geistliche Übung, sich in dieses geistige Ringen um die Wahrheit hineinzudenken. Also, was ist damals geschehen? Vielleicht war es etwa so:

„Seht“, hat Luzifer zu den anderen Engeln gesagt, „Gott hat uns alle so groß gemacht. Wir sind alle Geister, große Geister.“ „Ja, wir sind große Geister“, haben viele Engel geantwortet. „Gott hat also nichts dagegen, wenn wir uns selbst ehren, denn sonst hätte er uns doch nicht so groß gemacht“, ergänzte Luzifer seinen Gedanken. „Nein, Gott hat nichts dagegen, daß wir uns selbst ehren“, haben viele Engel geantwortet.

Es hat aber auch sogleich Engel gegeben, die durch diese Reden Luzifers aufmerksam geworden sind, weil ihnen diese Gedanken insgesamt gesehen nicht gut schienen. Unter ihnen war auch der hl. Erzengel Michael, der meinte: „So soll ein Engel nicht reden.“ Da sind gleich ein paar andere Engel über ihn hergefallen: „Was hast du Luzifer zu kritisieren? Bist du etwa neidisch auf ihn? Immer gleich im anderen etwas Schlechtes sehen, das paßt zu euch Engeln, die ihr es immer gleich so genau nehmt!“ Auch Luzifer ist aufmerksam geworden. Er fährt fort: „Wir Engel wollen doch gar nicht in Konkurrenz zu Gott treten, wo kämen wir denn da hin. Wir sind doch tolerante Engel. Engel, die jedem das Seine geben. Hat nicht Gott selber uns allen die Freiheit gegeben? Die Freiheit ist doch dazu da, um sie auch zu gebrauchen. Gott ist so großzügig, er läßt auch uns Engel etwas Großes sein, er läßt uns groß neben ihm sein, oder etwa nicht?“

Luzifer bekam Beifall von einigen Engeln, aber anderseits waren auch viele sehr in Sorge. Ihnen schienen solche Reden gar nicht gut zu sein. Wiederum war es der heilige Erzengel Michael, der sich zum Sprecher dieser Engel machte, denn er wußte, solche Reden durften nicht unwidersprochen bleiben, sonst werden sie immer gefährlicher, zersetzen sie doch die Wahrheit. Der Erzengel Michael sagte deswegen ganz ruhig, aber sehr bestimmt: „Jeder Engel weiß, Gott allein ist Gott – und außer Ihm ist niemand groß. Dieses Wissen ist ganz tief in jedes Engelsherz geschrieben. Was soll da die Rede: ‚Wir Engel sind etwas Großes und freie Wesen.‘ Was soll damit genau gesagt werden? Reichen wir denn an Gott heran?“

Luzifer, der Meister der Gedanken?

Luzifers Augen begannen zu blitzen, aber er sagte diesmal nichts. Vielmehr gab er einem anderen Engel einen leisen Wink, der rief so laut, daß es auch ja alle hören konnten: „Was will denn dieser Engel da? Was versteht denn er schon von diesen erhabenen Dingen? Ist denn nicht Luzifer der Meister der Gedanken, der allergrößte Meister der Gedanken. Wem soll man daher mehr glauben als ihm?“ Viele Engel bekundeten laut ihre Zustimmung –, aber ebensoviele waren bei diesen Worten ganz still geworden, weil sie ihnen nicht recht schienen. Hatte denn Michael etwas Falsches gesagt oder nicht vielmehr wahr gesprochen? War es nicht tatsächlich jedem Engel ins Engelherz geschrieben, daß Gott groß ist, unendlich groß sogar und jeder Engel nur ein Geschöpf, aus nichts geschaffen durch die Allmacht Gottes?

Luzifer war ganz aufmerksam geworden, denn er war wirklich ein Meister der Gedanken. Es war nur die Frage, welcher Gedanken. „Woher weiß denn unser kleiner Engel so genau, wer Gott ist und was Gott will? Ist er denn sein Ratgeber oder sein Freund? Natürlich weiß jeder Engel, daß wir Geschöpfe sind. Aber dieser Engel scheint keine rechte Ahnung zu haben von der Würde eines Cherubim oder gar eines Seraphim. Sind wir nicht riesige Engel – und Gott kann froh sein, daß er uns neben sich hat. Sind wir nicht gewaltig in unserer Macht und brennend im Feuer unseres Eifers? Aber so etwas Großes und Erhabenes kann sich Michael offensichtlich gar nicht vorstellen. Dazu scheint seine Welt viel zu klein sein. Ihm fehlt noch die tiefere Einweihung in dieses Geheimnis und die wahre Erkenntnis unseres Engelswesens.“

Manche Engel lachten bei diesem Spott, andere wurden sehr sehr nachdenklich. Michael sagte nichts, aber der Erzengel Gabriel erhob sich und wandte ein: „Es kommt nicht darauf an, wie ein Engel ist, sind wir doch alle Gottesgedanken. Es kommt auch nicht darauf an, ob ein Engel aus den höchsten oder den niedrigsten Chören stammt, es kommt allein darauf an, ob das, was er sagt, wahr ist. Erwägt also wohl: Wer hat nun wahr gesprochen, Luzifer oder Michael?“ Hierauf herrschte zunächst im Engelhimmel teils äußerst nachdenkliches, teils zustimmendes Schweigen. Wiederum nach einer kleinen Weile wurde es laut, und die Stimmen und Anschauungen gingen tumultartig durcheinander.

Ein Heuchler ergreift das Wort

Das gefiel Luzifer sehr. Er änderte plötzlich seine Stimme und meinte scheinbar beschwichtigend: „Aber wer wird denn gleich zu streiten anfangen. Was ist Wahrheit? Wir wollen Michael nicht verurteilen, aber er soll auch uns nicht verurteilen und einsehen, daß es verschiedene Ansichten über unser Engelwesen gibt. Es kommt einfach auf die persönliche Neigung an, auf die persönliche Sicht der Dinge. Wir wollen doch Gott keineswegs die Show stehlen, das hat Michael ganz falsch verstanden. Wir wollen nur zeigen, wie besonders wir Engel sind, wie einmalig – und daß man doch aus diesem Engelwesen etwas Bedeutendes machen muß. Wir lassen Gott Gott sein, warum nicht, aber er wird doch wohl auch uns sein lassen, was wir sind – nämlich große, erhabene, gewaltige, mächtige Engel. Nur der Große versteht freilich diese Größe. Wer so klein von sich denkt, wie Michael, der versteht das nicht!“

Viele Engel sprangen auf und klatschten Beifall. Viele aber erstarrten im Innern, und einige zeigen tiefe Sorgenfalten auf ihrem erhabenen Engel-Antlitz. Ein Großteil der Engel sah zum Erzengel Michael hinüber – was würde er darauf antworten? Aber dieser schwieg, denn es schien ihm durchaus nicht angemessen, in eigener Sache zu sprechen. Sein Gefährte, der Erzengel Raphael, erkannte sofort seine Gedanken und erhob sich deswegen und Myriaden von Engeln sahen gespannt auf ihn.

Sein oder Nichtsein der Engelwelt

„Es ist mir als Gefährten unseres überaus geschätzten Michael sicherlich erlaubt, an seiner Stelle auf die Gedanken Luzifers zu erwidern. Schließlich geht es hierbei nicht um eine Kleinigkeit, sondern um Sein oder Nichtsein unserer ganzen Engelwelt. Darum ist es durchaus notwendig, für diese Wahrheit mit all unserer Engelmacht einzustehen. Denn es ist nicht so, wie Luzifer sagt. Jeder Engel muß sich entscheiden, denn es geht letztlich darum, ob wir für Gott sind oder uns gegen Gott stellen wollen. Mögen wir Engel noch so erhaben und groß sein, mögen wir ganz hoch stehen in der Engelhierarchie oder ganz unten, es ist unser aller Pflicht, Gott anzubeten und Ihm über alles zu lieben. Darin besteht unsere Größe. Gott ist unendlich gut und frei. Er kann tun und verlangen, was Er will, wir aber müssen Seinem Willen Gehorsam leisten. Darin besteht unsere wahre Größe. Es ist nicht so, wie Luzifer sagt.“

Nach diesen Worten gab es fast einen Aufstand. Die einen schrien ganz laut, die anderen riefen dagegen. Es entstand eine Spaltung in der Engelwelt, die einen wechselten auf Luzifers Seite, die andern auf die Seite des Erzengel Michael.

Eine Spaltung unter den Engeln

Luzifers Augen glühten. Seine Wut wurde größer, seine Stimme immer schärfer: „Warum sollen wir tun, was Gott will? Er sei in seiner Welt und wir in unserer Welt. Wir sind große Engel, gewaltige Mächte und Herrschaften, stolze Cherubim und Seraphim. Die ganze Welt liegt uns zu Füßen. Wir müssen nur aus unserm Engelsein etwas unserer erhabenen Würde Entsprechendes machen, dann wird die ganze Welt auf uns schauen und staunen, wie groß wir sind. Was sollen wir Gott dienen, was haben wir davon? Was tut er denn für uns? Wir sind Herren in unserer eigenen Welt.“

Bei diesen Worten brach die Engelwelt endgültig entzwei. Luzifer sammelte seinen Anhang um sich. Die anderen Engel warteten – alle sahen nun auf Michael. Dieser erhob sich ruhig und majestätisch, denn nun ging es nicht mehr um ihn, um seine Person, nun ging es um die Ehre Gottes. Und wenn es um die Ehre Gottes, um die göttliche Wahrheit ging, dann konnte und wollte Michael nicht schweigen. Die anderen Engel hatten ihn noch niemals so strahlend gesehen: „Ihr großen heiligen Engel“, begann er. „Was ist die Freude unseres Herzens? Beginnen die Seraphim nicht zu glühen, wenn sie von Gott singen und leuchten die Cherubim nicht in ihrem gewaltigen Licht, wenn sie die unendliche Erhabenheit und Heiligkeit und Würde unseres Gottes ergründen? Was gibt es Schöneres als Gott zu schauen, Erhabeneres als Ihn zu lieben und Ehrenderes als Ihm allein zu dienen? Sind wir nicht deswegen groß, weil wir Gott dienen können und dürfen? Welcher Engel weiß das nicht? Wir sind groß, wenn wir vor Gott klein sind und klein, wenn wir meinen, irgendetwas ohne Gott sein zu können. Ja, Gott hat uns groß gemacht – aber als Widerhall Seiner göttlichen Majestät. Ihm gebührt alle Ehre und Verherrlichung in alle Ewigkeit.“

Da begannen Myriaden von heiligen Engeln das „Sanctus, sanctus, sanctus“ zu singen, um dem Dreifaltigen Gott jene Ehre zu erweisen, die Ihm allein gebührt. Und alle getreuen Engel warfen sich auf ihr Antlitz nieder, um Gott mit ihrem ganzen Engelwesen anzubeten. Luzifer schäumte vor Wut und sein Stolz blähte sich ins Unermeßliche auf: „Ich will nicht dienen!“, brüllte er vor allen Engeln des Himmels. Und alle seine Anhänger brüllten mit ihm: „Wir wollen nicht dienen! Wir wollen wie Luzifer unabhängig und frei sein, wir wollen, tun, was uns beliebt und uns nichts vorschreiben lassen – nichts und von niemanden!“

Hierauf entgegnete der Erzengel Michael in unbeschreiblich großer Majestät und höchster Engelwürde: „Was, ihr wagt es, euch gegen euren Schöpfer zu stellen und Ihm den geschuldeten Gehorsam zu verweigern?! Was seid ihr anderes als armselige Kreaturen – Oh, habt Acht auf die alles entscheidende, die ganze Schöpfung begründende Wahrheit und bedenkt die Wahrheit, die aller Schöpfung zugrunde liegt, bedenkt wohl: WER IST WIE GOTT?!“ „Niemand ist wie unser GOTT!“ antworteten alle guten Engel wie aus einem Mund, die ungehorsamen Engel aber verfinsterten sich in ihrem Haß gegen GOTT und wurden zu Dämonen. Der Höllenabgrund öffnete sich und der hl. Erzengel Michael stürzte Luzifer mit seinem Anhang in den Abgrund, denn es war kein Platz mehr für sie im Reich des dreifaltigen Gottes.

In der heiligen Schrift geht der Bericht, wie wir schon gelesen haben, noch weiter: „Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahingeworfen.“

Der Fürst dieser Welt

Der Teufel ist zwar in die Hölle gestürzt worden, aber er wurde zudem auch auf die Erde geworfen und es wurde ihm bis zum Weltende Zeit und Macht gegeben, die Menschen zu verführen, weil Eva und Adam dem Teufel im Paradies Gehör geschenkt haben. Seitdem ist er der Fürst dieser Welt mit seinem eigenen Reich – das in den letzten Jahrhunderten zu einem Riesenreich angewachsen ist. Weltlich gesehen, ist der Teufel heute der Herr der Welt.

Ist es nicht eine offenkundige Tatsache, wir stehen inmitten eines weltweiten, gewaltigen, geistigen Kampfes, der dem im Himmel vergleichbar ist? Luzifer hat all seine teuflische Macht aufgeboten, um die Menschen zum Irrglauben zu verführen, und er hat inzwischen fast die ganze Menschheit mit seinen irrigen Lehren betört. Er hat einen weltweiten Aufstand gegen Gott und Seinen Gesalbten organisiert und die meisten Menschen zum Abfall vom göttlichen Glauben gebracht.

Eine dämonische Seuche

Auch alle, die der Menschenmachwerkskirche, diesem Meisterstück Satans, auf den Leim gegangen sind, haben den katholischen Glauben verloren und einen Menschenmachwerksglauben angenommen. Sie glauben der Lüge Satans mehr als Gott und Seiner Wahrheit. Darum sind fast alle unbekehrbar geworden. Der moderne Geist ist nämlich wie eine dämonische Seuche, durch die das gesunde katholische Urteil vernichtet wird. Das haben wir ganz besonders in den letzten Jahrzehnten erlebt. Dazu ein ganz aktuelles Beispiel: Kürzlich hat Herr Bergoglio gesagt: Johannes Paul II. „war ein Heiliger, ich [aber] bin ein Teufel“. Es ist an sich gleichgültig, ob Bergoglio dies ernsthaft oder nur zum Scherz gesagt hat. Jedenfalls hat noch nie ein Katholik von sich gesagt, er sei ein Teufel. Die Heiligen haben gesagt, daß sie arme Sünder sind, aber keiner hat jemals gesagt, er sei ein Teufel.

So etwas zu sagen ist keine Demut. Als der heilige Polykarp einmal zufällig dem Ketzer Marcion begegnete, fragte dieser ihn: „Kennst du uns?“ Da antwortete der Heilige: „Ja, ich kenne den Erstgeborenen des Teufels.“ Nun ist zweifelsohne Bergoglio ein weit größerer Ketzer als damals Marcion – übrigens auch all seine Vorläufer seit Roncalli alias „Johannes XXIII.“ –, und somit entspricht gemäß dem hl. Polykarp seine Aussage ganz einfach den Tatsachen: „ich bin ein Teufel.“

Fliehet die Synagoge Satans!

Nehmen wir also diese Aussage einmal als Tatsache ernst, so ernst, wie es dem göttlichen Glauben entspricht, dann heißt das ganz konkret: Die Menschenmachwerkskirche hat einen Teufel zum Chef. Was wiederum ganz der Wahrheit entspricht, denn als Teil der Synagoge Satans hat die Menschenmachwerkskirche Luzifer zum Chef, dessen Stellvertreter dementsprechend Bergoglio ist. Was würde wohl der heilige Erzengel Michael sagen, wenn er jetzt unter uns wäre? Er würde sicherlich mit größter Sorge betonen: „Den Teufel muß man fliehen. Niemals darf man sich mit dem Teufel einlassen, denn dann hat und ist man verloren. Ihr müßt darum die Gemeinschaft, der Bergoglio vorsteht, meiden wie die Pest! Ihr dürft nichts, rein gar nichts mit ihr zu tun haben. Denn schon derjenige, der mit der Synagoge Satans auch nur sympathisiert, der sympathisiert mit Luzifer – und das wird ihn das ewigen Leben kosten. Also: Zieh weg aus ihr, mein Volk, damit du an ihren Sünden nicht teilhast und von ihren Plagen nicht getroffen wirst (Offb. 18,4).“

So oder ähnlich würde der kampferprobte heilige Erzengel Michael sprechen – und er würde noch eine ganz kurze Mahnung folgen lassen: „Es geht um die Ehre des menschgewordenen Gottessohnes und Seine makellose Braut. Da gibt es keine Zweideutigkeiten und Kompromisse, vergeßt das nie!“

Die Menschenmachwerkskirche mit einem Teufel als Gegenpapst

Was aber machen die sog. Traditionalisten? Sie fühlen sich ganz bedenkenlos der Menschenmachwerkskirche zugehörig, so als wäre die Synagoge Satans die makellose Braut Jesu Christi, so als wäre die Synagoge Satans Seine heilige Kirche, einfach nur deswegen, weil dort noch dann und wann eine „alte“ Messe gefeiert wird, wie sie es nennen. So als würde das den Teufel in irgendeiner Weise stören, wenn irgendjemand in seiner Afterkirche eine „alte“ Messe liest. Und sie kommen zu dieser vollkommen absurden Ansicht, weil sie tatsächlich meinen – was nun wirklich unfaßbar ist –, die heilige Kirche des Allheiligen Gottes könne einen Teufel zum Papst haben. So etwas zu meinen ist schon keine Dummheit mehr, das ist schlichtweg Wahnsinn! Daß dieser Wahnsinn möglich geworden ist, zeigt, daß Luzifer inzwischen den übernatürlichen Glaubensgeist in der Menschenmachwerkskirche vollkommen ruiniert hat. Und ein weiterer Wahnsinn ist, diese Leute meinen dann auch noch allen Ernstes, sie hätten „die“ Tradition, womit sie unbegreiflicherweise den katholischen Glauben meinen und sie wären „die“ Katholiken. Was für eine irrsinnige Selbsttäuschung – mit einem Teufel als „Papst“!

„Seid nüchtern und wachsam...“

Jedem nüchtern denkenden Katholiken müßte bei all dem spontan einleuchten, daß er sich heute inmitten eines gewaltigen geistigen Kampfes befindet, in den er entsprechend all seine Kraft investieren muß. Nur mit einem beharrlichen Bemühen um klare Glaubenseinsicht und übernatürlichem Glaubensgeist kann man noch überleben, wie der hl. Petrus uns mahnt: „Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Widersteht ihm fest im Glauben“ (1 Petr. 5,8f).

Als großes Vorbild eines wahren Glaubensgeistes und unerschütterlicher Glaubensfestigkeit steht der heilige Erzengel Michael vor unseren geistigen Augen, denn Engel sind reine Geister und darum nicht mit den Sinnen wahrnehmbar. Auch das geistige Ringen um die göttliche Wahrheit zwischen ihm und Luzifer ist nur im Geiste, ja letztlich sogar nur im übernatürlichen Glauben faßbar. Gerade das gilt es auch heute in unserer Auseinandersetzung mit der Synagoge Satans ausdrücklich zu bedenken, der wahre Grund der Auseinandersetzung ist nur mit einem übernatürlichen Glauben zu begreifen. Wenn all den modernen Menschen der Welt, sowie den Anhängern der Menschenmachwerkskirche die eigentlichen Streitpunkte gar nicht mehr einsichtig sind, so deswegen, weil sie keinen übernatürlichen Glauben mehr haben. Darum müssen wir den hl. Erzengel Michael mit großem Vertrauen anflehen, er möge uns bei Gott die vielen Gnaden vermitteln, die uns zu einem übernatürlichen Denken notwendig sind und uns zudem die notwendige Erleuchtung durch den Heiligen Geist erflehen, damit wir unseren Glauben gegen die modernistischen und postmodernistischen Irrtümer verteidigen können, die Legion geworden sind.

Die Erzengel

Die heilige Hildegard von Bingen sagt von den Erzengeln: „In ihnen leuchtet wie in einem Spiegel das Bild des Menschensohnes auf. Auf eine ganz reine Weise verherrlichen sie das Fleisch gewordene Wort Gottes. Sie künden oft die Geheimnisse der Menschwerdung des Gottessohnes an, weil sie die geheimen Pläne Gottes erkennen konnten.“

Was für eine himmlische Hilfe können darum die Erzengel für uns sein, wenn es darum geht, gegen den Modernismus und seine Menschenmachwerkskirche die Geheimnisse der Menschwerdung des Gottessohnes zu verteidigen und dadurch die Wege der göttlichen Vorsehung inmitten dieser apokalyptischen Zeit immer mehr und immer besser zu verstehen? John Henry Newman hat einmal bemerkt: „Ich bin berufen, etwas zu tun oder zu sein, wofür kein anderer berufen ist; ich habe einen Platz in Gottes Ratschluß, auf Gottes Erde, den kein anderer hat. Ich bin an meinem Platz so nötig, wie ein Erzengel an dem seinigen.“

Möge uns der heilige Erzengel Michael helfen, daß es uns gelingt, an dem Platz, an den uns Gott gestellt hat, genau das zu tun, was Gott von uns erwartet. Möge mit der Hilfe der heiligen Engel jeder an seinem gottbestimmten Platz standhalten, dann werden wir auch heute unter der Fahne des himmlischen Feldherrn gegen Luzifer siegen, wie es schon so oft in der Geschichte der heiligen Kirche geschehen ist.