Der „Papst“ im Gästehaus

Bekanntlich hat Jorge Mario Bergoglio alias Franziskus einen Sinn fürs Ungewöhnliche, er liebt es, alles ein wenig anders zu machen als die anderen – und mit den anderen sind natürlich vor allem seine entweder verstorbenen oder auch sein zurückgetretener und noch lebender Vorgänger gemeint. Schon vom ersten Auftreten an sorgte Jorge Mario Bergoglio für Überraschungen, von der Kleidung angefangen bis hin zur unvorbereiteten, spontanen Art des Benehmens und der Äußerungen, alles muß irgendwie originell, neu sein, so scheint es, so als müßte er nach fast 2000 Jahren das Papstamt erst noch neu erfinden. Worum geht es Jorge Mario Bergoglio mit seinem Aus-der-Rolle-fallen wirklich? In einem seiner spontanen Einfälle kommt womöglich symbolisch viel mehr zum Ausdruck, um was es Jorge Mario Bergoglio letztlich geht, als man auf den ersten Blick wahrzunehmen bereit ist: Jorge Mario Bergoglio wohnt im Gästehaus – nicht in den päpstlichen Wohnungen wie alle seine Vorgänger! Das scheint uns tatsächlich mehr zu sein als nur ein Geste, genauso wie etwa das Verschenken der Tiara durch Paul VI., der Korankuß von Johannes-Paul II. oder auch der Gott Pan auf der Mitra Benedikts XVI.

In einer recht ausführlichen Artikelreihe haben wir schon auf die Metamorphose des Papstamtes unter den Konzils- bzw. Nachkonzilspäpsten hingewiesen. Wie nicht anders zu erwarten, haben die allerwenigsten Konzilskatholiken diese Verwandlung des Papstamtes vom Lehramt zum Leeramt überhaupt wahrgenommen, genausowenig wie übrigens auch die meisten sog. Traditionalisten. Die Folge davon ist, daß diese letzteren den Männern in Weiß meinen genauso folgen zu können und zu müssen, wie noch einem Pius XII. Weil das jedoch in der Tat unmöglich ist, will man nicht jeglichen katholischen Glauben verlieren, so erfindet jeder eine eigene Ausrede, oder sollte man es mit dem unter Benedikt XVI. zum Modewort aufgestiegenen Ausdruck sagen, eine eigene Hermeneutik des Papsttums. Jeder interpretiert sich die Sache so zurecht, wie sie ihm paßt, bzw. seinem Vorurteil dienlich ist.

Wir wollen darum die Frage ganz einfach einmal umkehren, um womöglich gerade dadurch etwas mehr Licht in die Sache zu bringen: Kann, darf ein Katholik einen „Papst“ ernst nehmen, der nur im Gästehaus wohnt?

Dem unvoreingenommenen Beobachter fällt doch auf, daß Jorge Mario Bergoglio nicht nur nicht in die päpstlichen Wohnungen eingezogen ist, sondern daß er offensichtlich das Papstamt niemals richtig angenommen hat, verhält er sich doch, wie wir schon festgestellt haben, immer anders als die Päpste der Vergangenheit. Ist aber dieses Verhalten einfach nur Nebensache und dem Belieben des einzelnen überlassen? Muß nicht schon ein Firmenchef wenigstens bestimmte Verhaltensweisen einhalten, wenn er als Chef der Firma auch wirklich anerkannt werden möchte? Sollte das für das höchste Amt, das es für einen Menschen auf dieser Erde gibt, nicht genauso sein?

Der Papst ist durchaus nicht nur zu Gast im Vatikan, er ist der Herr des Hauses, nämlich der Kirche Jesu Christi, die er mit göttlicher Vollmacht leiten soll. Bis einschließlich Benedikt XVI. bewahrten selbst die Konzils- und Nachkonzilspäpste immer noch eine gewisse formale Verbindlichkeit, womit sie immerhin noch ein Papsttum vortäuschten, das dem wahren Papsttum ähnlich war. Seit Jorge Mario Bergoglio alias Franziskus die Führung in Rom übernommen hat, ist selbst das anders geworden. Er demontiert systematisch auch die letzten, noch vorhandenen formalen Verbindlichkeiten und löst damit zugleich durchaus gekonnt jede noch vermeintlich feststehende Lehre auf. In seinen freien Reden etwa ist durchaus nicht nur die Form frei, sondern auch der Inhalt. Alles wird nämlich in leichtfertigster Weise der Diskussion überantwortet, oder noch besser gesagt dem Geschwätz. Noch Benedikt XVI. wußte, daß es für einen Chef einer Weltkirche nicht angeht, über wichtige oder sogar wichtigste Themen öffentlich aus dem hohlen Bauch heraus zu reden. Franziskus meint nicht nur, daß das möglich ist, er pflegt diese Art der Verkündigung ganz ausdrücklich und vorwiegend. Nützt er womöglich damit ganz bewußt und gezielt die Möglichkeit aus, im Nachhinein nachbessernd, beschwichtigend Stellung nehmen zu können oder zu müssen und gleichzeitig völlig Neues zu sagen, so daß das Neue zumindest schon einmal gehört und in den Medien verbreitet werden konnte, Franziskus hat dies oder jenes dazu gesagt?

Wenn sich Jorge Mario Bergoglio auch zuweilen wie ein allzu launiges, ungezogenes Kind benimmt, der die Sicherheitskräfte ganz außer Atem bringt, dann ist doch davon auszugehen, daß er dieses ungezogene Kind durchaus nicht ist, sondern daß er es nur spielt. Seine liturgischen Extravaganzen, seine lehrmäßigen Entgleisungen und verbalen Vernichtungsfeldzüge gegen jegliches katholische Dogma wirken nämlich nicht so, als wären sie nur Zufall und einer bloßen Laune entsprungen.

Hierzu ein eindrückliches Beispiel. In der Frühmesse am 17.10.2013 mutete Franziskus seinen Hörern folgendes zu: „In den Ideologien ist Jesus nicht enthalten. Jesus ist Zärtlichkeit, Liebe, Sanftmut, wogegen die Ideologien jedweder Einfärbung immer doktrinär sind. Und wenn ein Christ zum Jünger der Ideologie wird, ist er nicht länger Jünger Jesu, sondern Jünger dieser Denkart… Aus diesem Grunde tadelte Jesus sie: 'Ihr habt den Schlüssel (der Tür) der Erkenntnis weggenommen'. (Lukas, 11, 47-54) Die Kenntnis Jesu wird in ein ideologisches und moralistisches Wissen umgewandelt, denn diese haben die Tür mit vielen Vorschriften verschlossen. Der Glaube wird Ideologie, und die Ideologie schreckt ab! Die Ideologie verjagt die Menschen und entfernt die Kirche von den Menschen. Die Krankheit der ideologischen Christen ist sehr schwer. Es handelt sich um eine Krankheit, die keineswegs neu ist.“

In Paul Claudels „Der seidene Schuh“ wird Don Rodrigo von einem chinesischen Diener begleitet, der vom Christentum immer nur so viel weiß wie es ihm nützt. Da der chinesische Diener seine Besorgnis äußert, sein ausgeliehenes Geld nicht mehr wiederzuerhalten, antwortet ihm Don Rodrigo: „Geh, dein Geld werden wir schon zurückbekommen... Dann taufe ich dich, und du kannst nach Chinesien heimkehren.“ Darauf der Chinese: „Das ist mein Lieblingswunsch. Es ist Zeit, daß ich Früchte trage unter den Heiden. Denn wozu dient der junge Wein den Gastwirten, wenn nicht, um in alte Schläuche gefüllt zu werden? Wozu dieser Scheffel, wenn nicht, um damit die Perlen zu messen, die man uns vor die Schweine werfen gebot, anstatt den eitlen Glanz unseres glimmenden Dochts darin aufzuspeichern.“ Worauf Don Rodrigo nur meint: „Du bedienst dich der Schrift wie ein lutherischer Gewürzkrämer.“

Genau denselben Eindruck hat man auch bei Jorge Mario Bergoglio, er bedient sich der Schrift wie ein lutherischer Gewürzkrämer. Ohne Zusammenhang, ohne tiefere Einsicht, ohne eigentliches theologisches Fundament zitiert er die Heilige Schrift, um sie jeweils für das zu mißbrauchen, was er sich gerade ausgedacht oder zusammengereimt hat. Wie wir hörten, ist das Christentum des Herrn Bergoglio offensichtlich ein dogmenfreies Christentum, ein Christentum ohne eine verbindliche Lehre also, behauptet der doch: „Jesus ist Zärtlichkeit, Liebe, Sanftmut, wogegen die Ideologien jedweder Einfärbung immer doktrinär sind“. Gerade so, als wäre der katholische Glaube nicht seinem Wesen nach doktrinär, was ja nichts anderes heißt als lehrmäßig! So als hätte unser Herr Jesus Christus niemals den Missionsbefehl erteilt, in dem es heißt: „Dann sagte er zu ihnen: Geht hin in alle Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen läßt, wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden“ (Mk 16, 16). Hat denn der menschgewordene Sohn Gottes, die ewige Weisheit den Menschen gar nichts Verbindliches zu sagen und damit zu lehren gewußt? Nichts, das so wichtig ist, daß es auch jeder glauben sollte? Ist das Wort Gottes nur deshalb auf diese Welt gekommen, um einfach sinnlos daherzureden? Wenn man auf die beinahe unzähligen Irrtümer schaut, die sich in der modernistischen Menschenmachwerkskirche eingenistet haben und die göttliche Wahrheit verfinstert haben, müßte man doch annehmen, Franziskus würde darüber sprechen und belehrend seine Stimme erheben. Ist denn nicht der Modernismus die schlimmste aller Ideologien, durch die der göttliche Glaube von der Wurzel her zerstört werden soll? Wenn er das nicht für nötig hält, dann gilt doch für ihn genauso wie damals für die Schriftgelehrten, was er aus der Heiligen Schrift zitiert: „Weh euch Gesetzeslehrern! Ihr habt den Schlüssel zur Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht eingetreten und habt die abgehalten, die eintreten wollten.“ Er müßte doch eigentlich wissen, daß es die Irrlehre des Modernismus ist, die den Schlüssel zur Erkenntnis weggenommen hat, denn „es handelt sich um eine Krankheit, die keineswegs neu ist“.

Aber stimmt das eigentlich, ist denn Jorge Mario Bergoglio selbst nicht ebenfalls doktrinär? In seinem Apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium vom 24. November 2013 sagte er etwa Folgendes über Muslime: „Nie darf vergessen werden, dass sie 'sich zum Glauben Abrahams bekennen und mit uns den einen Gott anbeten, den barmherzigen, der die Menschen am Jüngsten Tag richten wird'.“ Ist das etwa keine Lehre, daß die Muslime „sich zum Glauben Abrahams bekennen und mit uns den einen Gott anbeten, den barmherzigen, der die Menschen am Jüngsten Tag richten wird“ – wenn auch eine falsche? Wird damit Bergoglio gemäß seinen eigenen Ausführungen nicht zum Ideologen, was das bei ihm nun immer auch genau sein soll? Wenn man das ganze Schreiben Bergoglios liest – er schafft es in typischer modernistischer Manier, dieses auf 256 Seiten aufzublähen – dann wird man in der Überzeugung noch bestärkt, daß er eigentlich nichts Wesentliches, Wichtiges, Katholisches zu sagen hat, weshalb er wohl auch so ausufernd viel schreibt.

Hier noch zwei Auszüge, um das noch deutlicher aufzuzeigen: „Die verschiedenen Richtungen des philosophischen, theologischen und pastoralen Denkens können, wenn sie sich vom Geist in der gegenseitigen Achtung und Liebe in Einklang bringen lassen, zur Entfaltung der Kirche beitragen, weil sie helfen, den äußerst reichen Schatz des Wortes besser deutlich zu machen. Denjenigen, die sich eine monolithische, von allen ohne Nuancierungen verteidigte Lehre erträumen, mag das als Unvollkommenheit und Zersplitterung erscheinen. Doch in Wirklichkeit hilft diese Vielfalt, die verschiedenen Aspekte des unerschöpflichen Reichtums des Evangeliums besser zu zeigen und zu entwickeln.“

Ganz typisch für einen Modernisten ist es, sich in einer Grauzone der Begrifflichkeit zu bewegen, wie man es wohl am besten nennt. Was ist hier mit den verschiedenen Richtungen des „philosophischen, theologischen und pastoralen Denkens“, was mit „Einklang“ gemeint im Gegensatz zu einer „monolithische(n), von allen ohne Nuancierungen verteidigte(n) Lehre“? Da die Begriffe gar so unklar sind, sind wir auf eine, wenn auch naheliegende Vermutung angewiesen. Mit „Denjenigen, die sich eine monolithische, von allen ohne Nuancierungen verteidigte Lehre erträumen“, meint Bergoglio wohl die Katholiken, die sich noch tatsächlich einbilden, daß es eine Wahrheit gibt, die von allen erkannt werden kann und geglaubt werden muß und die zudem überzeugt sind, daß eine einzige falsche Nuancierung diese Lehre, eine sog. Häresie, den ganzen Glauben zerstört. Dem entgegen meint er, daß „in Wirklichkeit ... diese Vielfalt“ von glaubenzerstörenden Irrlehren, sog. Häresien, hilft, „die verschiedenen Aspekte des unerschöpflichen Reichtums des Evangeliums besser zu zeigen und zu entwickeln“ – was doch für einen Papst recht eigenartig ist. Wie gesagt, mit letzter Sicherheit können wir das natürlich nicht sagen, weil die Grauzone der Begrifflichkeit ein solch sicheres Urteil verhindert. Nimmt man jedoch andere Aussagen hinzu, so läßt sich aber unsere Vermutung durchaus untermauern.

Um diese noch etwas weiter abzusichern, wollen wir einen zweiten Text aus seinem Schreiben Evangelii Gaudium – man könnte den Titel ein wenig frei, aber dem Inhalt angemessen übersetzen „Das Evangelium als Gaudi“ – folgen lassen: „In jedem Fall können wir die Lehren der Kirche nie zu etwas machen, das leicht verständlich ist und die uneingeschränkte Würdigung aller erfährt. Der Glaube behält immer einen Aspekt des Kreuzes, eine gewisse Unverständlichkeit, die jedoch die Festigkeit der inneren Zustimmung nicht beeinträchtigt. Es gibt Dinge, die man nur von dieser inneren Zustimmung her versteht und schätzt, die eine Schwester der Liebe ist, jenseits der Klarheit, mit der man ihre Gründe und Argumente erfassen kann. Darum ist daran zu erinnern, dass jede Unterweisung in der Lehre in einer Haltung der Evangelisierung geschehen muss, die durch die Nähe, die Liebe und das Zeugnis die Zustimmung des Herzens weckt.“

Dieser Text scheint uns durchaus noch verwirrender zu sein als der vorherige. Wenn Franziskus jedoch der Meinung ist: „In jedem Fall können wir die Lehren der Kirche nie zu etwas machen, das leicht verständlich ist und die uneingeschränkte Würdigung aller erfährt“, kann das gar nicht anders sein, er muß in Rätselsprüchen reden. Wir haben uns dagegen bis jetzt immer noch eingebildet, der Glaube der Kirche würde sich durch eine göttliche Klarheit und Schönheit auszeichnen, weswegen dieser Glaube von allen mit der göttlichen Tugend des Glaubens ohne jeglichen Zweifel geglaubt werden müßte. Nein, nein, so werden wir von Franziskus belehrt: „Es gibt Dinge, die man nur von dieser inneren Zustimmung her versteht und schätzt, die eine Schwester der Liebe ist, jenseits der Klarheit, mit der man ihre Gründe und Argumente erfassen kann.“ Fehlt vielleicht dem Glauben Jorge Mario Bergoglios das rationale Fundament, wie es für den modernistischen Glauben typisch ist? Mit anderen Worten: Ist womöglich sein Glaube ein bloßes irrationales Gefühl?

Wenn Jorge Mario Bergoglio schon in einem Schreiben, das er doch wohlüberlegt der Öffentlichkeit übergibt, so ist wenigstens anzunehmen, in solche Grauzonen der Begrifflichkeit versinkt, wie wird das dann erst sein, wenn er ganz frei spricht? Auch dafür nochmals eine Probe. In seiner Frühmesse am 22. Mai 2013 sagte er in der Predigt: „Der Herr hat uns nach Seinem Bild geschaffen, und wir sind das Abbild des Herrn, und Er tut das Gute, das wir alle im Herzen haben, in diesem Gebot: Tu Gutes und tu nicht das Böse. Jedermann. Und den Menschen, die sagen: 'das ist kein Katholik, er kann nicht Gutes tun', antworten wir: Doch, das kann er, er muss es tun; er kann nicht nur, sondern er muss, weil er dieses Gebot in sich hat… Der Herr hat durch das Blut Christi alle Menschen erlöst, uns alle mit dem Blute Christi. Uns alle, nicht nur Katholiken. Jeden! 'Vater, auch die Atheisten?' Selbst die Atheisten. Jeden!... Wir müssen uns im Tun des Guten begegnen. 'Aber Vater, ich glaube nicht, ich bin Atheist.' Tut Gutes, und da begegnen wir uns.“

Diese ganz freien Gedanken des Jorge Mario Bergoglio beweisen, wie weitreichend der Einfluß Karol Józef Wojtylas, alias Johannes-Paul II., in der ganzen Welt gewesen ist. Auch Jorge Mario Bergoglio hat sich von der Allerlösungslehre überzeugen lassen, meint er doch allen Ernstes: „Der Herr hat durch das Blut Christi alle Menschen erlöst, uns alle mit dem Blute Christi. Uns alle, nicht nur Katholiken. Jeden!“ Nun, wenn das so wäre, wie die neurömischen Herrn in der weißen Soutane sich das einbilden, wenn sowieso grundsätzlich jeder, wenn tatsächlich alle Menschen durch das Blut Christi erlöst sind, dann wäre natürlich der jeweilige Glaube des einzelnen – und damit ist der Glaube gemeint, der noch einen Inhalt hat, also etwas Bestimmtes, Festes, Wahres für wahr hält – völlig nebensächlich. Glaube wäre, wie es Karol Józef Wojtyla gelehrt hat nichts anderes als ein Bewußtseinsprozess, in dem das Wissens, immer schon erlöst zu sein, und zwar ganz unabhängig von einer eigenen, persönlichen Entscheidung erlöst zu sein, mehr und mehr in den Herzen der einzelnen aufleuchtet. Christus hat also wirklich alle erlöst? „'Vater, auch die Atheisten?' Selbst die Atheisten. Jeden! - 'Aber Vater, ich glaube nicht, ich bin Atheist.' Tut Gutes, und da begegnen wir uns.“ Das ist nach Jorge Mario Bergoglio alles!

Bedenkt man dies in Ruhe, dann kommt man zu der festen Überzeugung, Jorge Mario Bergoglio sollte besser das Gästehaus des Vatikans verlassen und etwa dem „Bund freies Christentum“ beitreten, in deren Programm unter anderem zu lesen ist: „Ich glaube, dass jeder religiöse Dogmatismus in die Irre führt. Meine religiöse Richtschnur sind gelebte Mitmenschlichkeit, Achtung der Menschenwürde, Toleranz und rationaler Dialog. Das Ziel sollte sein: das friedliche, gewaltfreie Zusammenleben aller Menschen, Nationen, Weltanschauungen und Religionen.“ Immer vorausgesetzt, wir sehen das trotz der Grauzone der Begrifflichkeit richtig, dann glaubt doch Jorge Mario Bergoglio genau das auch, oder etwa nicht?

Eines jedenfalls ist sicher wahr: Herr Jorge Mario Bergoglio ist noch gar nicht in den päpstlichen Wohnungen angekommen, er wohnt immer noch im Gästehaus – die päpstlichen Wohnungen aber sind leer – wenn das nicht viel mehr als nur symbolisch zu deuten ist...