Priestertreffen

Am heutigen denkwürdigen Tag (genau sieben Jahre seit dem Motu aller Proprios) fand in Altötting ein Priestertreffen statt. Schwerpunktmäßig ging es dabei um die Frage der Priesterausbildung, die derzeit kein geringes Problem darstellt. Etwa ein halbes Dutzend durchaus ernsthafter junger Männer möchte gerne dem Ruf zum Priestertum folgen, weiß aber nicht, wohin. Nicht nur die Diözesanseminare, auch die Seminare sog. Traditionalisten oder Pseudo-Traditionalisten scheiden als gangbare Wege zum katholischen Priester heute aus. Mit Gottes Hilfe meinen wir, eine Lösung gefunden zu haben, die sich freilich erst bestätigen, bewähren und entwickeln muß. Wir bitten ums Gebet für unsere jungen Priesterkandidaten.

Darüberhinaus wurde in einem Lagebericht festgestellt, daß es an Priestern fehlt, um all die Felder zu bearbeiten, die sich dringend auftun. „Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige.“ Mit einem oder zwei Priestern mehr wäre schon viel gewonnen.

Außerdem wurde folgende Erklärung verabschiedet:

Die allerseligste Jungfrau Maria, Königin der Propheten, sagt in La Salette voraus, daß die Kirche wegen der vielen Sünden der Priester und Gottgeweihten, besonders aber auch wegen der Glaubenslosigkeit ihrer Häupter zur Strafe einer „Verfinsterung“ überlassen werden wird. „Rom wird den Glauben verlieren und Sitz des Antichristen werden.“

Wir sind gezwungen festzustellen, daß diese Vorhersage heute daran ist, sich zu erfüllen. Gott hat seine Kirche teilweise und vorübergehend in die Hände Seiner Feinde, der „Synagoge Satans“, überliefert. Seit mehreren Jahrzehnten bereits hält diese die höchsten Stellen der Kirche bis hinauf in den Vatikan besetzt und hat eine abscheuliche „Menschenmachwerkskirche“ an die Stelle unserer heiligen Mutter, der römisch-katholischen Kirche gesetzt. Als Hebel dafür benutzten sie das „II. Vatikanum“, weshalb man diese falsche Kirche auch „konziliare Kirche“ nennt. Diese „Kirche“ hat ihre eigene liberale Lehre, zusammengefaßt in der Religionsfreiheit und dem Ökumenismus, ihre eigene Liturgie, zusammengefaßt im „Novus Ordo“, ihre eigene Disziplin, zusammengefaßt im „Neuen Kirchenrecht“ Johannes Pauls II. von 1983. Sie hat die wahre Kirche weitgehend verdrängt oder eben „verfinstert“, was vor allem zu einem Ausfall der wahren kirchlichen Autoritäten führte. Darin besteht der eigentliche Notstand in der Kirche.

Wir sehen uns als katholische Priester aufgefordert, unserer heiligen Mutter, der Kirche, die Treue zu wahren und im Widerstand den Kampf gegen jene Eindringlinge und ihre „Menschenmachwerkskirche“ aufzunehmen. Dabei befinden wir uns jedoch aufgrund des genannten Notstandes in einer bisher ungekannten und mißlichen Lage, denn wir haben keine kirchlich legitimierten Anführer und können und wollen diese auch nicht ersetzen. Um dennoch nicht völlig alleine und vereinzelt dazustehen, wollen wir uns zu einem Bündnis unter dem Schutz der himmlischen Jungfrau, der „acies ordinata“, ihres heiligen Heerführers, des hl. Erzengels Michael, sowie des heiligen Joseph, Schutzherr der heiligen Kirche, zusammenschließen mit dem Ziel, uns gegenseitig zu unterstützen und Hilfe zu leisten und unseren Kampf, so gut es geht, gemeinsam zu führen.

Grundlage für unser Bündnis sollen jene Punkte sein, die schon P. Barbara vor über 30 Jahren als die wesentlichen genannt hat:

- „Das Vatikanum II führt die Subversion in die Kirche ein; es bricht mit der Tradition, dieses Konzil ist schismatisch; dabei enthält es in gewissen Punkten, und mindestens bei der Erklärung über die Religionsfreiheit, formell häretische Sätze“. Das „II. Vatikanum“ ist daher für uns kein Konzil der katholischen Kirche, sondern die Gründungsveranstaltung der konziliaren „Menschenmachwerkskirche“.

- „Die Obrigkeit, die Texte und deren Anwendung in eine bestimmte Richtung veröffentlichte, konnte nicht die apostolische Autorität sein, wegen des katholischen Dogmas in bezug auf das allgemeine ordentliche Lehramt des römischen Papstes; umso mehr wenn man in Betracht zieht, dass der Novus Ordo Missae veröffentlicht und bestätigt wurde, wo er doch dem eucharistischen Ritus seine von Christus gewollte sakramentale Bedeutung entzogen hat“. Die „konziliaren“ Autoritäten sind für uns nicht die legitimen Autoritäten der katholischen Kirche. Wir schulden ihnen und denen, die mit ihnen kollaborieren, keinerlei Gehorsam, sondern Widerstand.

- „Unser einziger Beweggrund für unsern Widerstand ist unsere Zugehörigkeit zur einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche und nicht irgendwelcher Anspruch auf eine besondere traditionalistische Meinung oder eine andere, die schismatischer Art wäre“. Wir wollen nichts sein als katholische Priester, keiner Bruderschaft, Sondergruppe oder -richtung zugehörig.

- „Der einzige von uns verfolgte Zweck ist die Wiederaufrichtung der heiligen Kirche, durch die Beisteuerung dessen, was die Fähigkeiten unseres Lebensstandes ermöglichen. Diese Wiederaufrichtung schließt als conditio sine qua non in sich, dass die Eindringlinge aus der Kirche ausgeschlossen werden, die ja nur kamen, um sie zu unterwühlen“. Alle, welche denselben Zweck verfolgen, auch Laien, können sich unserem Bündnis gemäß ihrem Lebensstand anschließen und es unterstützen.

Als unerläßliches Mittel zur Wiederherstellung der Kirche sehen wir die römische Liturgie in ihrer noch unverfälschten, ungetrübten vor-bugninischen Form, d.h. vor den Reformen Pius' XII. Indem wir diese in Brevier und Messe nach Kräften pflegen, sind wir sicher, eine große und unerschöpfliche Kraftquelle zu besitzen, aus der wir schöpfen und die wir durch das tägliche Gebet des Rosenkranzes für uns und andere fruchtbar und wirkungsvoll machen wollen.

Da ohne den Glauben alles nichts nützt und unser Glaube der Sieg ist, der diese Welt überwindet, ist es unser erstes Anliegen, den Glauben zu bewahren, zu vertiefen und zu verbreiten durch unverbrüchliches Anhangen an das Lehramt, wie wir es in den Quellen vor der Besetzung und Verfinsterung der Kirche finden, und alles, was uns dieses Lehramt vorlegt und empfiehlt, insbesondere die Kirchenväter, die Scholastik, allen voran den hl. Thomas von Aquin, sowie die bewährten katholischen Autoren.

So hoffen wir, diese Zeit der Finsternis mit gegenseitiger Hilfe und Stütze zu überwinden, bis Unser Herr Jesus Christus, der allein Seine Kirche in dieser Lage retten kann, die Dunkelheit vertreibt und wieder das reine Licht Seiner makellosen Braut hell erstrahlen läßt.